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Aug. 18, 2022

4 Grundverhaltensmuster – wie reagiert man im Berufsalltag darauf?

Der wesentliche Teil des Miteinanders ist durch unsere Einstellung bestimmt. Was immer wir von uns selbst und unserem Umfeld halten, erhält durch unser Verhalten Ausdruck: so reden wir (sprachlicher Ausdruck), so schauen wir (Mimik), so bewegen wir uns (Körperhaltung). Obwohl wir dazu nie wirklich geschult werden, können wir unsere Mitmenschen in den meisten Fällen sehr gut einschätzen und ihr Grundverhaltensmuster erkennen. Wir haben lediglich manchmal das Vertrauen in unsere nonverbalen Wahrnehmungsfähigkeiten verloren. Das verunsichert uns vor allem in beruflichen Kommunikationssituationen. Gut emotional distanziert und losgelöst von eigenen Erwartungen und Bewertungen ist es leichter, sein Gegenüber in den unverstellten Blick nehmen zu können. Dazu liefern die vier nachfolgenden Grundverhaltensmuster (in ihren negativen Übertreibungen) plakative Einblicke und einen guten Überblick:


Diese 4 Bezeichnungen der Grundverhaltensmuster gelten für alle Geschlechter und dienen nur zur Veranschaulichung.


1. Trotzkopf


Grundsätzlich ist er ein liebenswerter Zeitgenosse, der allgemein freundlich und umgänglich ist. Außer, er hat sich etwas in den Kopf gesetzt, dann versucht er das unbedingt durchzusetzen. Da er eher emotional getrieben ist, fehlen ihm schnell die fachlichen und sachlichen Argumente. Und daher verfällt er sehr schnell in emotionale Bestrafungsmodelle wie: beleidigt sein, ausweichen, Blickkontakt meiden, stumm anschweigen, schmollen und auf physischen Rückzug gehen. Das ist nur ein kleiner Auszug dieses Verhaltensrepertoires.


Wie reagiert man im Berufsalltag darauf? 4 Grundverhaltensmuster


Wichtig ist, inhaltlich nicht nachgeben, denn das sind erlernte Reaktionen aus der Kindheit. Diese waren damals erfolgreich, wenn es um vergleichsweise wenig ging: Süßigkeiten bekommen, länger Fernsehen dürfen, etc. Im beruflichen Erwachsenen Dasein, sind die Themen, die man durchsetzen möchte oftmals komplexer, teurer und bringen umfassendere Konsequenzen mit sich. Diese Verhaltensformen sind daher mehr als inadäquat.


Das Trotzgehabe negieren. Sich keinen Falls darüber ärgern. Auf Kollegenebene humorvolle Annäherung ausprobieren. Der Trotzkopf kommt oftmals alleine schwer wieder aus dem Schneckenhaus heraus, in das er sich zurückgezogen hat. Daher sind ständige Angebote des wieder Miteinbeziehens wichtig, weil sie die Trotzphase verkürzen. Inhaltlich oder in der Sache nicht nachgeben, wenn nicht ausdrücklich sachliche Argumente dafürsprechen. Nur um den Friedenswillen einlenken, bestätigt und verstärkt das kindliche Reaktionsmuster. Ziel ist, es die Trotzreaktion gegen ein adäquates Erwachsenenverhalten einzutauschen, dass sich in einem gesunden Durchsetzungsvermögen zeigen würde: das, was man will und als richtige Lösung erachtet, schlüssig zu erklären und mit überzeugenden Argumenten darzustellen. Damit kann man andere ins Boot holen und letztendlich Unterstützung für die Umsetzung erhalten.


2. Rüpel


Raue Umgangsformen, rohe Sprache, rüdes Miteinander kann sogar als besondere Kultur gepflegt und gelebt werden. Je aggressiver und rauer, umso mehr schüchtert der Rüpel ein. Man will sich nicht anlegen, nicht Objekt der Attacken und Angriffe werden. Man weicht aus, macht einen Bogen, macht gute Miene zum bösen Spiel. Damit trägt man leider zur Festigung der bestehenden Umgangsformen bei. Dieses Verhalten ist absolut aus der Zeit gefallen, weil es stark Egoismus und Ellbogentechnik fördert. Nach dem Motto: Dem Stärkeren gehört die Welt! Ein vielschichtiges Miteinander, wo alle an einem Strang ziehen ist mit Rüpel unmöglich.


Wie reagiert man im Berufsalltag darauf?


Rüpelhaftes Verhalten sofort anspreche. Das unerwünschte Verhalten, den falschen Ton, die rüden Umgangsformen benennen, somit zum Thema machen und mit allem Nachdruck Einhalt gebieten: „Ich will nicht, dass Du so mit mir redest!“ Blickkontakt, Pause machen, um den Gesagten Nachdruck zu verleihen und dann auf der sachlichen Ebene mit den Inhalten fortfahren, um die es geht. Somit hat das Gegenüber die Chance, ohne großen, weiteren Aufhebens, einen neuen Ton anzuschlagen und eine neue Verhaltensform an den Tag zu legen


3. Schnösel


Er wirkt überheblich, besserwisserisch, angeberisch. Erscheint overdressed und nimmt sich generell eine Spur zu viel heraus, um die Grenzen auszuloten. Hört nicht zu, geht nicht in den Dialog, wertet permanent andere nonverbal ab – zum Beispiel durch ein provokantes Mustern von oben bis unten – um sich aufzuwerten. Sucht Anschluss bei all jenen, die der Sonne nahe sind. Neigt dort zur Anbiederung. Möchte um jeden Preis als etwas Besseres gelten. Der Schnösel ist der beste Sparringpartner für den gesunden Selbstwert. Denn nur wenn man sich über ihn ärgert und sich über sein Benehmen aufregt, ist man in die Falle geraten.


Wie reagiert man im Berufsalltag darauf?


Kopf hoch, selbe Augenhöhe einnehmen, gesundes Selbstbewusstsein an den Tag legen. Das lässt die Selbstüberhöhungsaktionen des Schnösels abprallen. Auf der sachlichen Ebene ansprechen und versuchen abzuholen. Seiner Arroganz, Gleichmut und natürliche Selbstsicherheit entgegenstellen. Charisma ist die wahre Attraktivität, die die Aufmerksamkeit der anderen auf sich zieht!


4. Diva


Egoistisch, selbstsicher auf Basis eines besonderen Talents! Das ist die Diva schlechthin. Die fehlende Empathie und die überhöhte Egozentrik lassen sie leider die Auswirkungen ihres Veraltens nicht erkennen. Dazu kommt, dass es immer wieder Personen gibt, die sich nur zu gern Nahe dieser Sonne tummeln. Sie genießen Goldstaub und die Vergünstigungen, die damit einhergehen und nehmen die Launen in Kauf.


Wie reagiert man im Berufsalltag darauf?


Grenzen ziehen, Einhalt gebieten, sich nicht vereinnahmen lassen. Möglicherweise führt das zum Bruch mit der Diva. Das ist aber besser als die Abhängigkeit, in die man geraten kann. Persönlicher Entzug und vorübergehende Distanz, bis die Gewitterwolken der Diva sich verzogen haben, ist das einzige wirksame Mittel, um Grenzen zu setzen und sich emotional in Sicherheit zu bringen. Sich davon nicht beeindrucken lassen, die Gesprächszielsetzung und das Thema nicht aus den Augen verlieren und, wenn der fachliche Diskurs nicht mehr zu halten ist, das Gespräch zu vertagen, sind erfolgsversprechende Taktiken, um mit der Diva auszukommen. Sie zu verändern ist äußerst schwierig, weil ihr dazu oft der Wille fehlt. Zu viele Bestätigungen ihrer Anhänger lassen sie in den Glauben, dass ihre Welt in Ordnung ist.


Mit Reflexion zum Erfolg


Vor allem in schwierigen beruflichen Kommunikationssituationen zeigen sich die vier Rollen mit den beschriebenen Ausprägungen in leichter oder starker Form. Einzelcoaching kann helfen, diverse Kommunikationssituationen mit derartigen Zeitgenossen zu reflektieren. Dabei wird eigene Verhalten hinterfragt und herausgearbeitet, welche Verhaltensweisen bisher bereits gut geklappt haben. Sie werden verstärkt und um alternative Handlungsoptionen angereichert. Das kann zwischen den Coachingsessions ausprobiert und in Folge feinjustiert werden. Der gesamte Coachingprozess vergrößert somit das kommunikative, Handlungsrepertoire, erweitert persönliche Wertevorstellungen und revidiert unrealistische Erwartungen.

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Burnout
21 Mai, 2024
Stellen Sie sich vor, Sie befinden sich in einem Seminar über Stressmanagement. Die Bühne gehört einer Führungskraft, die mit fesselnder Stimme ihre Geschichte teilt: Sie leitet ein Team von sieben Mitarbeitenden, eingebettet in die Struktur eines mächtigen Konzerns, der Tausende von Angestellten umfasst. Innerhalb ihres Teams finden sich drei langjährigen Mitarbeiter*innen, die mit ihrer Erfahrung das Rückgrat bilden, und vier neue, junge Akademiker*innen, frisch von der Universität, die üblicherweise direkt in die Arbeitswelt katapultiert werden. Doch schon seit einigen Jahren beobachtet die Führungskraft eine regelmäßige Rotation unter den jungen Mitgliedern ihres Teams. Einige sehen ihre Anstellung lediglich als Sprungbrett zu anderen Abteilungen, andere wiederum entscheiden sich, nach nur kurzer Zeit zurück in die Welt des Studiums zu kehren. Manche haben die lang ersehnte Weltreise im Blick, andere planen eine Auszeit für Familienaufbau und Hausbau. Steigende Arbeitsbelastung senkt die Stimmung Die zunehmende Arbeitsbelastung wirkt sich wie ein dunkler Schatten auf die Stimmung im Team aus. Die langjährigen Mitarbeiter*innen des Teams stehen unter einem dreifachen Druck, der ihre Belastbarkeit auf die Probe stellt: Erstens müssen sie ihre eigenen anspruchsvollen Aufgaben bewältigen, die mit zunehmendem Stressniveau noch schwieriger werden. Zweitens tragen sie die Verantwortung für die Einarbeitung der neuen Mitarbeitenden, was zusätzliche Zeit und Energie erfordert. Drittens müssen sie die Lücken füllen, die durch den ständigen Wechsel der Mitarbeiter*innen entstehen, und die anfallenden Aufgaben während der Übergangszeiten übernehmen. Diese dreifache Belastung hinterlässt tiefe Spuren in der Stimmung der erfahrenen Teammitglieder, die oft gereizt und überlastet wirken. Die Einarbeitung der Neulinge gestaltet sich als hektisch, oberflächlich und von emotionalen Turbulenzen geprägt. Entweder bleibt kaum Zeit für eine angemessene Einarbeitung, oder es herrscht von Anfang an die Annahme, dass die Neulinge das Team nach kurzer Zeit wieder verlassen werden, so wie ihre Vorgänger*innen. Diese Atmosphäre beeinträchtigt das Teamklima zusätzlich. Es ist kein Wunder, dass die Neuzugänge das Team rasch wieder verlassen. Ein Teufelskreis, der sich so verhängnisvoll entwickelt hat, dass einer der langjährigen Mitarbeiter letztendlich an Burnout erkrankte und für Monate ausfiel. Burnout als Folge von fehlendem Management Der Fall von Burnout als Ergebnis eines unzureichenden Managements wird zur düsteren Warnung. Die verbleibenden zwei langjährigen Mitarbeiter*innen des Teams schließen sich mit dem Abteilungsleiter zusammen, um die Position ihres langjährigen Kollegen zu sichern. Doch diese noble Geste führt nur zu einer Vierfachbelastung, die unweigerlich zu einem Dominoeffekt führt: Ein weiterer junger Mitarbeiter verlässt die Abteilung. Es dauert nicht lange, bis auch die nächste erfahrene Kollegin von den Schatten des Burnouts heimgesucht wird. In der Kleingruppe des Seminars erstarren alle Teilnehmende bei der Vorstellung: Was passiert, wenn von den drei erfahrenen Mitarbeiter*innen nur noch eine*r übrig ist, während der Rest des Teams aus Neulingen besteht? Wenn diese neuen Kolleg*innen zwar Unterstützung benötigen, aber weder in Tempo noch in Wissen die Lücke füllen können, die die beiden erfahrenen Kolleg*innen hinterlassen haben? Die Antwort auf diese brennende Frage ist in diesem spezifischen Fall ernüchternd: Die Abteilung steht kurz vor dem Zusammenbruch. Andere Abteilungen müssen nun ganze Aufgabenpakete übernehmen, während wichtige Projekte an externe Dienstleister ausgelagert werden, um den drohenden Kollaps abzuwenden. Fazit: Stressmanagement ist die Aufgabe der Führungskraft Die Lehre aus diesem Erlebnis ist klar: Stressmanagement ist eine Hauptaufgabe von Führungskräften. Sie sind dafür verantwortlich, die organisatorischen Strukturen ihrer Abteilungen zu gestalten und ihren langfristigen Bestand sicherzustellen. Dies beinhaltet nicht nur die richtige Anzahl von Mitarbeiter*innen und das erforderliche Fachwissen, sondern auch moderne Arbeitsmittel und eine zeitgemäße Arbeitsumgebung. Ebenso wichtig ist ein unterstützendes und respektvolles Arbeitsklima, das auf Wertschätzung für Leistung und Engagement, Anerkennung, Respekt und Sensibilität für individuelle Bedürfnisse basiert. Denn die richtige Struktur legt den Grundstein, während der zwischenmenschliche Umgang, das Teamklima und die Anerkennung der individuellen Beiträge entscheidend für das Wohlbefinden aller Mitarbeitenden sind.
Burnout
21 Mai, 2024
Stehen Sie in der Früh auf und denken Sie umgehend an all das, was Sie an Ihrem Job nicht mögen? Belasten Sie sich mental schwer mit dem Hin- und Herschieben von unerledigten Aufgaben, als würden Sie gedanklich Akten von einem Stapel auf den anderen hieven? Ja genau, es sind sehr schwere Akten. Nehmen Sie schon wenigstens ein leichtes Ziehen in der Magengegend wahr? Dann sind Sie bereits am richtigen Weg, und diese Anleitung ist genau das Richtige für Sie. 1. Jammern führt auf jeden Fall zum Ziel Stärken Sie doch Ihre Übelkeit und Gefühle der Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit weiter, indem Sie sich immer wieder Sätze wie diese zu Gemüte führen: „Es ist einfach zu viel!“, „Ich werde das nie bewältigen können!“, oder um die Sache noch schlimmer zu machen: „Ich bin überfordert!“ und als Sahnehäubchen: „Ich steuere geradewegs auf ein Burnout zu!“. Aber bloß nicht den Fehler machen, dem entgegenzuwirken, indem Sie sich Auszeiten gönnen. Oder noch schlimmer, sich dabei zu ertappen, dass Sie sogar gelegentlich Freude bei der Arbeit empfinden und den ein oder anderen damit verbundenen Moment genießen. Das darf auf keinen Fall passieren. Setzen Sie sich stattdessen abends total erschöpft vor den Fernseher und wiederholen Sie gedanklich, wie schrecklich Ihr Arbeitstag war. 2. In der negativen Gedankenspirale bleiben Nicht dass Sie noch auf die Idee kommen, einen Spaziergang zu machen. Greifen Sie lieber zu einem Glas Wein für Ihren Fernsehabend und einer Tüte Chips. Oder besser noch, gönnen Sie sich eine ganze Tafel Schokolade und quälen Sie sich weiterhin mit Gedanken des Versagens und der Überforderung. Auf diese Weise verstärken Sie schön die negative Gefühlsspirale. Selbst wenn Sie es tatsächlich schaffen, am nächsten Tag aus dem Bett zu kommen und zur Arbeit zu gehen? Dann wiederholen Sie einfach Ihre Gedanken und Ihr Verhalten vom Vortag und wiederholen Sie das auch am Tag danach und danach und danach … 3. Als Hochstapler*in weiter durchschummeln Hoffentlich haben Sie nun auch das Gefühl, als würden Sie in einem Hamsterrad stecken, und eine bleierne Schwere begleitet jeden Ihrer Schritte. Egal, was Ihre Kolleg*innen oder Vorgesetzten Ihnen sagen, achten Sie darauf, sich niemals wertgeschätzt zu fühlen, sondern immer irgendwie unzulänglich und von anderen abgewertet. Selbst wenn Sie eine Schlüsselposition im Unternehmen innehaben, sind Sie doch sicher, dass das nur Zufall ist und jeden Tag könnte jemand entdecken, dass Sie dafür völlig ungeeignet sind. 4. Mehr geht immer Spüren Sie den Druck, den Sie sich selbst auferlegen, und befeuern Sie ihn mit Ehrgeiz. Pflegen Sie Ihren Perfektionismus, denn er schützt Sie davor, dass Ihre Vorgesetzten oder Ihre Kolleg*innen jemals denken könnten, dass Sie nicht genug leisten. Selbst wenn Sie eine Führungsposition innehaben, delegieren Sie bitte keine Aufgaben an Ihre Mitarbeitenden. Schließlich sind sie sowieso alle zu beschäftigt und nicht in der Lage, diese anspruchsvollen Tätigkeiten zu übernehmen. Außerdem möchten Sie niemanden in Richtung Burnout treiben – außer sich selbst natürlich. 5. Niemals Schwäche zeigen Geben Sie auf keinen Fall nach. Melden Sie sich bei jeder Aufgabenverteilung lautstark mit „Hier!", „Ich mache das gerne!" Schauen Sie proaktiv nach weiteren Aufgaben und erledigen Sie diese mit größter Sorgfalt. Ignorieren Sie jegliche Warnungen von Ihren Vorgesetzten, Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin oder anderen, die Ihnen sagen, dass Sie es übertreiben. Und suchen Sie auf keinen Fall Rat bei Expert*innen. 6. Keine Veränderungen vornehmen Vermeiden Sie es unbedingt, Veränderungen selbst vorzunehmen. Folgen Sie stur jedem vorgegebenen Schritt. Dann erreichen Sie irgendwann Ihr Ziel, und das Burnout wird sich ganz von allein einstellen. Sie machen das schon seit Jahren so? Bleiben Sie dabei! Gut Ding braucht Weile. Oft kommt ein Burnout über Nacht, wenn Sie es am wenigsten erwarten. Der erste Schritt zum Wohlbefinden ist es, diese Anleitung nicht zu befolgen! Wie war Ihr Empfinden beim Lesen dieses Textes? Haben Sie sich hier und da wiedererkannt? Haben Sie eine bleierne Schwere gespürt, Empörung, oder mussten Sie sogar schmunzeln? Gab es vielleicht auch einen Hauch Selbstironie? Natürlich würde ein lösungsorientierter Coach Ihnen nicht raten, dieser Anleitung zu folgen. Doch möglicherweise können diese Ausführungen Sie dazu inspirieren, täglich das genaue Gegenteil von all dem zu tun. Manchmal ist es schwierig, aus seiner Haut zu kommen und man hat keinen Plan, wie man etwas anders machen könnte. In solchen Momenten kann es hilfreich sein, zu überlegen, was man tun müsste, um die Situation noch schlimmer zu machen. Davon ausgehend kann man dann erkennen, wo Veränderungen vorgenommen werden sollten. Reflektieren Sie für sich selbst die Abschnitte des Textes, in denen Sie sich wiedererkannt haben, und formulieren Sie eine Anleitung für ein glücklicheres Arbeitsleben oder lassen Sie sich im Gesundheitscoaching dabei unterstützen. Eine Frage zum Nachdenken: Glauben Sie auch nach dem Lesen dieses Textes noch immer, dass allein Unternehmen, Vorgesetzte, Partner*innen oder irgendjemand anders die Schuld daran tragen, wenn jemand ein Burnout bekommt? Wichtiges zum Schluss Es ist wichtig anzuerkennen, dass Burnout ein ernstzunehmendes Problem ist, das professionelle Hilfe erfordert. Sollten Sie sich in diesem Text wiedererkannt haben oder Anzeichen von Burnout verspüren, ist es ratsam, sich Unterstützung zu suchen. Professionelle Hilfe, sei es durch Therapie, Coaching oder andere Unterstützungsangebote, kann dabei helfen, die Belastungen zu bewältigen und langfristige Lösungen zu finden. Aumaier bietet eine Vielzahl von Angeboten im Bereich Business-Coaching an, die Ihnen helfen können, effektive Strategien zur Stressbewältigung zu entwickeln und ein gesundes Arbeitsleben zu führen. Durch gezieltes Coaching können Sie lernen, Ihre Work-Life-Balance zu verbessern und stressige Situationen konstruktiv zu bewältigen. Es ist wichtig, dass Unternehmen und Einzelpersonen die Bedeutung von Burnout erkennen und proaktiv Maßnahmen ergreifen, um die Gesundheit und das Wohlbefinden am Arbeitsplatz zu fördern. Indem wir uns gegenseitig unterstützen und Ressourcen für professionelle Hilfe bereitstellen, können wir dazu beitragen, ein Burnout zu verhindern und eine gesunde Arbeitsumgebung zu schaffen.
Kleingruppenseminar
06 Mai, 2024
Ein Rückblick in die Vergangenheit versetzt uns in eine Zeit, die uns gar nicht so fern erscheint – möglicherweise vor zehn bis zwanzig Jahren, als die Bereitstellung eines Bildungskatalogs für Mitarbeitende eines Unternehmens noch als eine herausragende Geste galt. Banken, die stark auf Fachkompetenz setzten, begannen allmählich, ihre Schulungsprogramme um Kommunikationsseminare zu erweitern. In anderen Branchen wie dem Einzelhandel oder dem Dienstleistungssektor wurden zu dieser Zeit Schulungen zu Kommunikation und Führung eingeführt. Seitdem hat sich der Charakter des Lernens unaufhörlich weiterentwickelt – von großen Gruppenseminaren hin zu maßgeschneiderten Einzeltrainings. Es war damals üblich, dass bis zu zwanzig Mitarbeitende an einem einzigen Seminar teilnahmen. Die Seminare erstreckten sich oft über einen Zeitraum von drei Tagen, während Führungsseminare sogar bis zu fünf Tage dauerten. Heutzutage ist eine solche Vorstellung undenkbar: Niemand möchte oder kann es sich leisten, so lange von seinem Arbeitsplatz fernzubleiben. Darüber hinaus verfügen nur wenige über die Geduld und das Interesse, sich über einen solch langen Zeitraum ausschließlich einem Thema zu widmen, besonders nicht in Gesellschaft einer großen Gruppe von Menschen. Trend hin zu kleineren Gruppen, größeren Räumen und kürzerer Dauer Die Evolution der Lernkultur setzt sich kontinuierlich fort: Bis vor Kurzem erstreckten sich Seminare noch über mehrere volle Tage, doch nun werden sie allmählich auf eineinhalb Tage verkürzt, wobei am ersten Tag noch ein paar Stunden für Arbeit reserviert sind. Auf diese Weise wird der erste Tag aus Gründen der Effizienz zu einem Halbtag umgestaltet. Des Weiteren sind nur noch maximal zehn bis zwölf Teilnehmer*innen zugelassen. Diese beanspruchen jedoch mehr Raum für sich – die Größe der Seminarräume hat sich fast verdoppelt, um ausreichend Raum, Luft und Platz zu bieten. Der Trend geht jedoch eindeutig zu noch kleineren Gruppen. Höchstens sechs oder idealerweise nur vier Teilnehmer*innen versprechen einen intensiven Austausch mit dem jeweiligen Thema und ermöglichen es den Trainer*innen, einen individuellen Praxistransfer der Theorie in den Alltag der Teilnehmer*innen zu unterstützen. Auf diese Weise werden nachhaltige Verhaltens- oder Einstellungsänderungen ermöglicht. In großen Seminargruppen muss jede einzelne Person das Gelernte anschließend eigenständig in den Alltag mit den individuellen Rahmenbedingungen integrieren. Bei einer geringen Anzahl an Teilnehmenden, maximal sechs, ist dies jedoch während des Seminars mit Hilfe der Trainer*innen möglich. Ein Mehrwert, der sich wirklich und nachhaltig auszahlt. Denn nur wenn das Gehörte auch angewendet und umgesetzt werden kann, ist der Aufwand für Weiterbildung und Qualifizierung wirklich erfolgreich investiert. Kleinere Gruppen fokussieren sich auf den Inhalt, nicht auf Machtverhältnisse Eine kleine Teilnehmer*innenanzahl von höchstens sechs Personen bietet auch in gruppendynamischer Hinsicht den Schlüssel zum optimalen Seminarerfolg. In solch einer intimen Gruppe steht der Inhalt im Fokus. Jede*r hat üblicherweise ausreichend Platz und Raum, um sich zu äußern, gehört zu werden, Fragen zu stellen und sein oder ihr individuelles Lerntempo beizubehalten. Nur eine äußerst dominante Persönlichkeit könnte möglicherweise die gesamte Aufmerksamkeit auf sich lenken und somit den Lernfortschritt hemmen. In größeren Gruppen stören hingegen gruppendynamische Phänomene die inhaltliche Arbeit. Es braucht Zeit, bis sich eine größere Gruppe findet, Macht- und Distanzverhältnisse unter den Teilnehmer*innen sowie zum Trainer oder zur Trainerin geklärt sind und die Zugehörigkeit während der gemeinsamen Zeit definiert wird. Dieser Prozess beansprucht Zeit, Aufmerksamkeit und Energie, was sich negativ auf die Fort- und Weiterbildung auswirken und den Lernerfolg minimieren kann. Die Kraft des Einzeltrainings: Maßgeschneiderte Schulung für maximalen Lernerfolg Das Einzeltraining bietet zweifellos den höchsten Lerneffekt. Hier wird die Schulung vollständig auf die individuellen Bedürfnisse und Anforderungen des Teilnehmenden zugeschnitten. Die Theorie wird nicht nur abstrakt vermittelt, sondern direkt anhand der konkreten Praxisfälle und -anforderungen des oder der Einzelnen erarbeitet. Dadurch wird eine unmittelbare Umsetzung und Anwendung der erlernten Konzepte effektiv unterstützt, was wiederum einen langfristigen Transfer des Wissens in die Praxis gewährleistet. Insbesondere Führungskräfte auf mittlerer und oberster Ebene profitieren von dieser intensiven Form des Trainings. Doch auch Schlüsselpersonen, die in kurzer Zeit spezifisches Wissen erwerben müssen, finden in Einzeltrainings einen wertvollen Ansatz – sei es für Sprachkurse, EDV-Schulungen oder Präsentationstrainings. Nicht vergessen: Training ≠ Coaching Es besteht häufig die irrtümliche Annahme, dass solche individuellen Einzelsitzungen auch als Coaching bezeichnet werden. Das Setting ist zwar ähnlich – das inhaltliche Arbeiten entspricht aber eindeutig dem Training und nicht dem Coaching. Beim Coaching geht es darum, zu reflektieren, zu ordnen, nach Lösungen zu suchen oder im Dialog Lösungsansätze zu entwickeln, die von verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet, ergänzt, ausgearbeitet und verworfen werden können. Coach und Teilnehmer*in arbeiten in einem partnerschaftlichen Prozess zusammen – der Coach bietet keine direkten Inputs zu spezifischen Lerninhalten. Es kann leicht zu Verwirrung führen: Fachcoaching wird oft als Synonym für Einzeltraining verwendet – hier ist Vorsicht geboten, um Missverständnisse zu vermeiden!
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