Auf Wiedersehen, Hamsterrad: Wege zur beruflichen und persönlichen Weiterentwicklung

Viele Menschen haben das Gefühl, in einem Hamsterrad zu stecken, ohne die Möglichkeit, innezuhalten und neue Perspektiven zu gewinnen. In unserer schnelllebigen und oft stressigen Arbeitswelt ist es wichtig, sich einmal eine Auszeit zu nehmen, um sich beruflich weiterzubilden oder persönlich weiterzuentwickeln. Hierbei bieten sich verschiedene Modelle an, wie beispielsweise Bildungskarenz, Sabbatical, unbezahlter Urlaub oder Workation. Jedes dieser Modelle hat seine eigenen Vor- und Nachteile, die wir im Folgenden genauer betrachten.

Bildungskarenz

Was ist eine Bildungskarenz?

Bildungskarenz ist ein österreichisches Modell, das es Arbeitnehmern ermöglicht, für eine bestimmte Zeit von der Arbeit freigestellt zu werden, um sich weiterzubilden. Während dieser Zeit erhält der Arbeitnehmer ein Weiterbildungsgeld, das vom AMS finanziert wird.

Vorteile

1. Finanzielle Unterstützung: Durch das Weiterbildungsgeld sind finanzielle Sorgen während der Auszeit reduziert.
2. Berufliche Qualifikation: Die Möglichkeit, neue Qualifikationen zu erwerben, kann die Karrierechancen verbessern.
3. Berufliche Sicherheit: Der Arbeitsplatz bleibt erhalten (allerdings besteht kein gesetzlicher Kündigungsschutz).

Nachteile

1. Genehmigung durch den Arbeitgeber: Die Bildungskarenz muss mit dem Arbeitgeber abgestimmt werden, was nicht immer problemlos möglich ist.
2. Eingeschränkte Flexibilität: Die Bildungsmaßnahmen müssen bestimmten Anforderungen entsprechen, was die Auswahl der Weiterbildungen einschränken kann.

Es ist möglich, die Diplomlehrgänge unserer Aumaier Academy im Rahmen einer Bildungskarenz zu nutzen. Da jedoch jeder Fall individuell ist, muss dies sorgfältig mit allen beteiligten Parteien abgestimmt werden. Fragen Sie gerne bei uns nach! Mehr Informationen zu unserem Angebot: www.aumaier-academy.com

Das Thema Bildungskarenz ist sehr komplex – man sollte sich vorher darüber genauestens informieren. Umfangreiche Informationen finden Sie hier: https://www.arbeiterkammer.at/beratung/bildung/bildungsfoerderungen/Bildungskarenz.html

Sabbatical

Was ist ein Sabbatical?

Ein Sabbatical ist eine längere Auszeit, die meist mehrere Monate bis zu einem Jahr dauern kann. Es wird oft genutzt, um sich zu erholen, zu reisen oder an persönlichen Projekten zu arbeiten. In Österreich haben nur öffentlich Bedienstete einen Rechtsanspruch auf ein Sabbatical, sofern keine dienstlichen Gründe dagegensprechen und eine Mindestdienstzeit im öffentlichen Dienst erfüllt ist. In der Privatwirtschaft ist ein Sabbatical hingegen eine freiwillige Vereinbarung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Es besteht kein gesetzlicher Anspruch darauf, und es darf nicht vom Arbeitgeber aufgezwungen werden. Alle Vereinbarungen sollten schriftlich und auf freiwilliger Basis getroffen werden.

Vorteile

1. Erholung und Entspannung: Ein Sabbatical bietet die Möglichkeit, sich von der Arbeit zu erholen, Stress abzubauen, zu reisen, neue Erfahrungen zu machen, den Horizont zu erweitern oder auch lang gehegte persönliche Projekte zu realisieren.
2. Mögliche Arbeitsplatzgarantie: In vielen Fällen wird der Arbeitsplatz freigehalten, was Sicherheit bietet (natürlich sollte vorher alles genauestens schriftlich festgehalten werden).

Nachteile

1. Finanzielle Belastung: Da das Sabbatical in der Regel unbezahlt ist bzw. man je nach gewähltem Modell weniger bezahlt bekommt, muss man sich finanziell darauf vorbereiten.
2. Wiedereinstieg: Der Wiedereinstieg in den Arbeitsalltag kann schwierig sein, insbesondere wenn sich während der Abwesenheit im Unternehmen viel verändert hat.

Weitere Informationen: https://www.ams.at/arbeitsuchende/topicliste/sabbatical

Unbezahlter Urlaub

Was ist ein unbezahlter Urlaub?

Ein unbezahlter Urlaub ist eine Freistellung von der Arbeit ohne Gehaltszahlung. Er kann für verschiedene Zwecke genutzt werden, wie Reisen oder einfach eine persönliche Auszeit.

Vorteile

1. Flexibilität: Ein unbezahlter Urlaub bietet Flexibilität in Bezug auf die Dauer und den Zweck der Auszeit.
2. Erhaltung des Arbeitsplatzes: Der Arbeitsplatz bleibt erhalten, was Sicherheit bietet (jedoch besteht in der Regel kein spezieller Kündigungsschutz).

Nachteile

1. Keine finanzielle Unterstützung: Da kein Gehalt gezahlt wird, muss man finanziell gut vorbereitet sein.
2. Abhängigkeit vom Arbeitgeber: Der unbezahlte Urlaub muss mit dem Arbeitgeber abgestimmt werden, was nicht immer einfach ist.
3. Keine Sozialversicherung: Während des unbezahlten Urlaubs muss man sich selbst um eine Versicherung kümmern.

Achtung Sonderurlaub: Durch Sonderurlaub können Sie bis zu maximal einem Monat von der Arbeit freigestellt werden, dabei erhalten Sie wie beim unbezahlten Urlaub kein Gehalt. Der Vorteil gegenüber einer regulären Freistellung besteht darin, dass der Dienstgeber während dieser Zeit weiterhin zur Gänze die gesetzlichen SV-Abgaben bezahlt und Ihr Arbeitsplatz Ihnen garantiert erhalten bleibt.

Workation

Was ist Workation?

Workation ist eine Kombination aus „Work“ (Arbeit) und „Vacation“ (Urlaub). Dabei arbeitet man von einem anderen Ort aus, oft einem Urlaubs- oder Erholungsort, und verbindet so Arbeit und Freizeit. In den letzten Jahren hat diese Form von Arbeit immer mehr an Beliebtheit bei Arbeitnehmern gewonnen, und manche Firmen bieten sie schon als Benefit an.

Vorteile

1. Ortsunabhängiges Arbeiten: Man kann von inspirierenden Orten aus arbeiten, was die Kreativität und Produktivität steigern kann.
2. Work-Life-Balance: Die Verbindung von Arbeit und Urlaub kann bei Teilzeitvereinbarungen zur Verbesserung der Work-Life-Balance beitragen.
3. Neue Erfahrungen: Arbeiten an neuen Orten kann neue Perspektiven und Erfahrungen bieten.

Nachteile

1. Logistische Herausforderungen: Die Organisation einer Workation kann logistische Herausforderungen mit sich bringen, wie stabile Internetverbindung und geeignete Arbeitsumgebung.
2. Trennung von Arbeit und Freizeit: Es kann schwierig sein, Arbeit und Freizeit klar zu trennen, was zu Stress führen kann.
3. Rechtliche Grauzone: Remote Work im Ausland ist derzeit gesetzlich noch nicht klar definiert. Daher befindet man sich bei einer Workation in einer rechtlichen Grauzone.

Es ist ratsam, sich vor einer Workation im Ausland umfassend über die arbeitsrechtlichen, sozialversicherungsrechtlichen und steuerrechtlichen Bestimmungen sowohl in Österreich als auch im jeweiligen Aufenthaltsland, egal ob EU oder nicht, zu informieren. Eine Beratung durch Expert*innen kann ebenfalls hilfreich sein, um rechtliche Risiken zu minimieren. Außerdem sind klare Vereinbarungen und Regelungen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer notwendig.

Fazit

Jede dieser Optionen – Bildungskarenz, Sabbatical, unbezahlter Urlaub und Workation – bietet unterschiedliche Wege, sich eine Auszeit vom Arbeitsalltag zu nehmen und sich sowohl beruflich als auch persönlich weiterzuentwickeln. Es ist wichtig, die individuellen Bedürfnisse und Umstände zu berücksichtigen, um die passende Möglichkeit zu wählen. Während finanzielle und organisatorische Herausforderungen bestehen, überwiegen oft die langfristigen Vorteile für die persönliche und berufliche Entwicklung.

Alle Angaben sind ohne Gewähr. Wir übernehmen keine Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität des Textes. Er dient lediglich zu Informationszwecken und zur Inspiration.

Foto: www.canva.com